Dr. Lina Nguyen-Sauerbaum
Lina arbeitet als Senior Consultant im Bereich Wasserbau & Häfen in Hamburg. Im Rahmen eines laufenden Auftrags ist sie für verschiedene Aufgaben innerhalb der Projektsteuerung verantwortlich. Für ihre Arbeit ist sie direkt vor Ort beim Kunden.
An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Seit Beginn meiner Beschäftigung bei Ramboll arbeite ich in der Projektsteuerung für eine Eisenbahnhubbrücke in Hamburg – auf Bauherrenseite. Ich bin dort für das Genehmigungsmanagement (für Bauteile, die eine Zustimmung im Einzelfall benötigen) zuständig. Das ist sehr wichtig, damit nach der Fertigstellung dann auch tatsächlich Züge über die Brücke fahren dürfen. Nach einer Einarbeitungszeit in das komplexe und sehr spannende Projekt, haben Vorgesetzte meine Stärken in der Kommunikation und Organisation erkannt. Dadurch kamen dann weitere verantwortungsvolle Aufgaben hinzu. Dabei gilt es vor allem den Überblick zu behalten, zu organisieren und zu koordinieren und mit den richtigen Personen zur richtigen Zeit zu kommunizieren.Mir macht es sehr viel Spaß mich den Herausforderungen des Projekts zu stellen und mich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten. Das macht meinen Job sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig.
In der Projektsteuerung stehst du sicher in sehr engem Kontakt mit dem Kunden. Wie gestaltest du die Zusammenarbeit?
Ich verbringe gemeinsam mit meinen zwei Ramboll-Kollegen viel Zeit direkt beim Kunden auf der Baustelle. Wir sehen uns als ein Teil des großen Teams vor Ort, das gemeinsam das Projekt auf die Beine stellt. Das erleichtert uns die Zusammenarbeit mit dem Kunden und auch mit den anderen am Projekt beteiligten Dienstleistern. Unsere Zusammenarbeit ist so eng, dass hier keine Abgrenzung zwischen internen und externen Mitarbeitern erkenntlich ist. Die Teamarbeit ist sehr vertrauensvoll.Der Ingenieurbereich gilt vielen noch immer als Männerdomäne. Wie erlebst du das?
Aus meiner Zeit an der TUHH weiß ich, es gibt definitiv viele Frauen, die im Ingenieurbereich arbeiten wollten und dies nun auch tun. Das Verhältnis unter den Studierenden des Bauingenieurwesens habe ich immer als sehr ausgeglichen wahrgenommen. Bei Ramboll in Hamburg besteht immerhin auch circa ein Drittel des Teams aus Frauen. Ich werde hier genauso für meine Leistung geschätzt und gefördert wie meine männlichen Kollegen. Auf der Baustelle jedoch dominiert der Anteil männlicher Ingenieur-Kollegen. Hier erlebe ich regelmäßig Situationen, in denen ich mich gegenüber männlichen Kollegen behaupten muss, die noch sehr an ihren Klischees festhalten. Dies hat mich zu Beginn durchaus gestört, aber mittlerweile sehe ich solch ein Verhalten aus einer anderen Perspektive und kann sehr gut darüberstehen. Mein Tipp: Niemals rechtfertigen!Insgesamt würde ich mir noch mehr Ingenieurinnen in leitenden Positionen wünschen und kann mir sehr gut vorstellen in der Zukunft selbst diesen Weg einzuschlagen. Ramboll bietet sehr viele Entwicklungsmöglichkeiten – davon bin ich überzeugt.