Hinrich Brümmer: Smart Mobility bedeutet für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge. Angesichts der Herausforderungen, denen sich Städte (aber eben nicht nur die) in Bezug auf Verkehrsstaus, Luftverschmutzung, CO2-Emissionen usw. gegenübersehen, ist klar, dass Menschen und Güter sicherer, effizienter, nachhaltiger und intelligenter bewegt werden müssen. Nicht nur in den Städten, sondern auch im ländlichen Raum. Dabei sollte der Fokus weniger auf der reinen Technologie, sondern stärker die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen adressieren. Neue Technologien, Dienste und Modi können die Mobilität für Menschen vereinfachen und nachhaltiger machen, und öffentliche Räume können erfolgreich umgestaltet werden, um sowohl die Lebensqualität als auch die Mobilität zu verbessern.
Hinrich Brümmer: Aus unserer Sicht umfasst Smart Mobility oder eben Intelligente Mobilität drei wesentliche Punkte, die auch unser Selbstverständnis als Berater und Planer widerspiegeln:
Hinrich Brümmer: Im Prinzip zielt MaaS insbesondere darauf ab, die Nutzung privater Pkw zu reduzieren, indem die Kombination anderer Verkehrsträger wettbewerbsfähig gemacht wird. Vor allem in städtischen Gebieten besteht die Möglichkeit, dass Full-Service-Angebote sich die Digitalisierung des Verkehrs zunutze machen und die verschiedenen Mobilitätsangebote kombinieren. Diese Dienstleistung wird den Menschen zur Verfügung gestellt - Mobility as a Service (MaaS).
Technisch gesehen basiert MaaS auf den digitalen Verbindungen (APIs) verschiedener TSPs (Transport Service Providers) und MaaS-Betreibern, die die Dienste unter einer mobilen Smartphone-Benutzeroberfläche koordinieren und verbinden. Es gibt verschiedene Arten von Anwendungen von MaaS, sowohl für urbane Räume als auch erste Ansätze für ländliche Räume.
Hinrich Brümmer: MaaS ist ein neuartiges Konzept und keine Selbstläufer. Es gilt verschiedenste Interessengruppen zu koordinieren und eine Vielzahl von Rahmenbedingungen zu beachten – und davon gibt es in Deutschland leider eine ganze Menge. Am Ende soll natürlich die beste Lösung für die Nutzer gefunden werden. Hinzu kommt, dass sich auch in diesen drei Jahren die Technologie zwar weiterentwickelt hat, aber es eben bisher nur wenige praktische Beispiele für MaaS gibt, obwohl die Technologie dafür bereit steht.
Bei Umsetzung solcher Lösungen müssen zudem wesentliche Fragen berücksichtigt werden hinsichtlich der gewünschten und erzielten Effekte: Inwieweit hat MaaS einen Einfluss auf das Reiseverhalten? Wie korreliert eine solche Lösung mit der Stadtentwicklung? Wie beeinflusst sie die Nutzung des ÖPNV? Akzeptieren die Nutzer die Lösung oder überwiegen Bedenken hinsichtlich der Nutzung der Daten? Trotz der spezifischen Rahmenbedingungen hier in Deutschland können wir bei der Beantwortung dieser Fragen auf unsere Erfahrungswerte in den Nordics zurückgreifen.
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