Ramboll verzeichnet erneut starkes organisches Umsatzwachstum

10. März 2023
Mit nachhaltigen Lösungen zur Energie- und Mobilitätwende konnte die Ingenieur-, Architektur- und Managementberatung Ramboll trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten das beste organische Unternehmenswachstum seit über einem Jahrzehnt verzeichnen.  Wachstumstreiber ist die große Nachfrage nach Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien wie Windkraft und Power-to-X-, für emissionsarme Gebäude sowie Nachhaltigkeitsstrategien für Unternehmen und den öffentlichen Sektor. Besonders stark wuchs das Unternehmen in Großbritannien, Deutschland, Dänemark und Norwegen. Ramboll beschäftigt weltweit 17.500 Mitarbeitende, davon mehr als 1.000 in Deutschland.
Jens-Peter Saul

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2022 hat Ramboll seine neue Unternehmensstrategie „The Partner for Sustainable Change” gelauncht. Mit dem konsequenten Fokus auf nachhaltigen Lösungen konnte das weltweit tätige Unternehmen für Architektur, Ingenieur- und Beratungsdienstleistungen das größte organische Wachstum seit 14 Jahren verzeichnen. 

  • Der Gesamtumsatz stieg um 12,6 % auf 16 Milliarden DKK  
  • Das organische Wachstum betrug 9,9 %  
  • Der Konzerngewinn vor Firmenwertabschreibungen, Markenwertabschreibungen und Kundenstockabschreibungen (EBITA) stieg um 10 % auf 937 Millionen DKK, was einer EBITA-Marge von 5,9 % entspricht. Diese ist geringfügig niedriger als im Vorjahr (6,0 %)  
  • Der Auftragsbestand von Ramboll ist größer denn je und beläuft sich auf 7,9 Milliarden DKK, was einem Anstieg von 8,8 % gegenüber Ende 2021 entspricht

Jens-Peter Saul, CEO von Ramboll, berichtet: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung im Jahr 2022. Nachdem wir bereits 2021 ein Rekordergebnis verzeichnen konnten, hat unser erneut starkes Wachstum sämtliche Erwartungen übertroffen. Wir haben es in herausfordernden Zeiten geschafft, unseren Bruttoumsatz auf eine zweistellige Prozentzahl zu erhöhen und erleben das stärkste organische Wachstum seit 14 Jahren. Dieses Wachstum ist durch die hohe Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen und durch das Engagement unserer Mitarbeitenden möglich geworden. Wir können den höchsten Gewinn aller Zeiten vermelden, obwohl unsere Gewinnspanne etwas niedriger ist als letztes Jahr.“  

Schlüsselmärkte Energie und nachhaltige Gebäude wachsen stark 

Vor allem in den Geschäftsbereichen Energie, nachhaltige Gebäude und Managementberatung, die alle ein organisches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich verzeichneten, konnte Ramboll stark wachsen. Besonders in Großbritannien und Deutschland war der Zuwachs mit über 20 % organischem Wachstum erheblich. Dänemark und Norwegen haben ebenfalls signifikant zum Wachstum des Unternehmens beigetragen. 

„Überall in unseren Märkten wünschen Kund:innen sich nachhaltige Lösungen. Sie möchten ihre Wertschöpfungsketten dekarbonisieren und zu den globalen Zielen beim Klima- und Umweltschutz beitragen. Genau das ist ein starker Wachstumstreiber für Ramboll. Eine besonders hohe Nachfrage erleben derzeit unsere Dienstleistungen im Bereich erneuerbare Energien mit Offshore-Wind und Power-to-X, Lösungen für Klimaanpassung und nachhaltige Gebäude sowie die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien für Unternehmen und die öffentliche Hand“, erklärt Jens-Peter Saul und fährt fort:

„Dieses Jahrzehnt wird für die Welt entscheidend sein. Bis 2030 müssen die Emissionen weltweit halbiert werden, um eine katastrophale Klimaveränderung zu vermeiden. Es ist ein gutes Zeichen, dass nachhaltige Lösungen zum Klimaschutz nun überall auf der Welt dringlich eingefordert werden. Auch große Volkswirtschaften wie die USA investieren derzeit Milliarden in die Dekarbonisierung der Industrie, um schneller klimaneutral zu werden. Die EU hat kürzlich Pläne für einen eigenen Green Deal veröffentlicht, der einen raschen Wandel hin zur Klimaneutralität unterstützen soll. Gemeinsam können wir die Lücke zwischen der Gegenwart und einer nachhaltigen Zukunft schließen. Dies ist ein Grund zur Zuversicht, trotz der immer noch angespannten Lage der Weltwirtschaft, mit hohen Energiepreisen, Probleme bei den Lieferketten und dem tragischen Krieg in der Ukraine.“

„Ramboll hat jahrzehntelange Erfahrung mit Nachhaltigkeitsprojekten in verschiedenen Branchen und Märkten. Dem Ziel, bis 2030 die Emissionen zu halbieren, fühlen wir uns verpflichtet. Es ist gleichzeitig auch die größte Wachstumschance in der Geschichte von Ramboll. Unsere 17.500 Mitarbeitenden arbeiten jeden Tag daran, den nachhaltigen Wandel aktiv mitzugestalten. Wir unterstützen sie mit einer globalen Lerninitiative dabei, ihr Wissen zu den verschiedenen Facetten der Nachhaltigkeit stetig zu erweitern. Besonders der Aufbau von Fachkompetenzzentren und die Weiterentwicklung von globalen Vordenker:innen, die sich voll und ganz für diese wichtige Agenda einsetzen, liegt uns am Herzen.  Darüber hinaus werden wir im Rahmen unserer Wachstumsstrategie insbesondere in den USA und Deutschland durch Akquisitionen weitere relevante Services aufbauen", erklärt Jens-Peter Saul. 

Auch für 2023 rechnet Ramboll weiterhin mit einem Wachstum und einem Gewinn, der den aus dem Jahr 2022 noch übertrifft.

Lesen Sie den Jahresbericht 2022 von Ramboll.

Auch in Deutschland konnte das Unternehmen weiterwachsen. „Ramboll Deutschland befindet sich auf einem starken Wachstumskurs: Durch unsere erfolgreiche M&A-Strategie und die deutliche Steigerung der Markenbekanntheit als "The Partner for Sustainable Change" konnten wir die Zahl der Mitarbeitenden auf 1000 erhöhen (+21%). Zu dem beeindruckenden Umsatzwachstum (+34%) haben alle Märkte beigetragen. Insbesondere die erfolgreichen Projekte in den Bereichen Umwelt & Gesundheit (+40%) und Transport (+41%) sind die Haupttreiber für das hervorragende Abschneiden. Der Geschäftsbereich Energie verzeichnet eine starke Nachfrage nach Power-2-X-Konzepten und Beratungsleistungen zur Unterstützung der Energiewende", sagt Stefan Wallmann, Geschäftsführer   Ramboll Deutschland.

Weltweite strategische Projekte im Jahr 2022  

Ramboll erhielt 2022 den Zuschlag für einige große Projekte zu Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Klimaresilienz und Biodiversität und konnte damit wirtschaftlichen Mehrwert für seine Kunden generieren. 

  • Größte Kunststoffsortieranlage Skandinaviens – In Dänemark hat das norwegische Energieunternehmen Quantafuel Ramboll als Owner's Engineer für eine innovative Kunststoffsortieranlage ausgewählt. Die Anlage wird bis Ende 2023 fertiggestellt. Mehr als 160.000 Tonnen Kunststoffabfall sollen für den Wiederverkauf und die Verarbeitung durch die mechanische und chemische Recyclingindustrie in saubere Stücke sortiert werden. Nach Angaben der OECD werden bisher weltweit nur 9 % des Kunststoffabfalls recycelt, was eine nachhaltige Abfallwirtschaft in großen Volkswirtschaften zu einer dringenden Priorität macht.  
  • Neugestaltung des Zentrums von Stockholm – In Schweden arbeitet Ramboll als Teil eines interdiziplinären Teams an der Stadtplanung rund um den Hauptbahnhof von Stockholm. Das Gebiet namens Central City wird aus sechs neuen gemischten Wohn-, Einzelhandels- und Büroblöcken bestehen, inklusive der Erweiterung und Renovierung des historischen Hauptbahnhofs aus dem Jahre 1871. Während des gesamten Projektentwurfs wurde besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Mehrere Verkehrsmittel werden in einem einzigen, integrierten Verkehrsknotenpunkt zusammengeführt. Der neue Stadtteil, der größtenteils über den unterirdisch verlaufenden Gleisen gebaut wird, soll die umliegenden Straßen wieder miteinander verbinden und einen attraktiven und sicheren öffentlichen Raum schaffen, der Osten und Westen der Stadt miteinander verbindet. 
  • Eröffnung des Nationalmuseums in Oslo, Norwegen – Nach fast zehn Jahren Bauzeit wurde im Juni 2022 das Nationalmuseum in Oslo eröffnet. Von Beginn an war Ramboll als fachbereichsübergreifendes Beratungsunternehmen beteiligt und spielte eine Schlüsselrolle bei der Realisierung dieses außergewöhnlichen Museums. Mit einer Ausstellungsfläche von 14.000 Quadratmetern kann das Museum rund 5.000 Objekte beherbergen und ist somit das größte Museum Skandinaviens. Das architektonisch markante Gebäude ist das Pilotprojekt des FutureBuilt-Programms von Norwegen. Mit seinem innovativen Design sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 50 % im Vergleich zu herkömmlichen Baustandards reduziert werden. 
  • Nachhaltiger Transport für Deutschland – in Deutschland wurde Ramboll gemeinsam mit seinen Projektpartner:innen von der Deutsche Bahn Netz AG beauftragt, die Aufrüstung Modernisierung von Bahnstrecken im norddeutschen Hinterland zu planen, um die stärkere Nachfrage beim Zugverkehr meistern zu können. Die Strecke von Hamburg nach Puttgarden wird teilweise auf zwei Gleise ausgebaut und elektrifiziert. Dazu kommen die Erneuerung und der Neubau mehrerer Brücken und Tunnel entlang der Strecke. Es handelt sich bei diesem Projekt um ein wichtiges Teilprojekt, welches die Fehmarnbeltquerung zwischen Dänemark und Deutschland ermöglichen soll, sowie umund einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs in Deutschland leistet. 
  • Lebende Wellenbrecher für klimaresiliente Küsten – Ramboll leitet in den USA das Projekt Living Breakwaters, ein innovatives nachhaltiges Küsteninfrastrukturprojekt. Es soll die Küstenlinie entlang der Südküste von Staten Island, New York, auf zukünftige Klimaveränderungen vorbereiten. Das Projekt zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Küste zu erhöhen, indem Austernhabitate für Wellenbrechern wiederhergestellt werden. Die Austern dienen als Wasserfilter und verbessern die Wasserqualität. Zudem tragen sie dazu bei, das Risiko von Überschwemmungen zu reduzieren, indem sie die Wellenbrecher an Ort und Stelle halten und so die Küstenerosion reduzieren. Dabei ist Ramboll für die Steuerung, Prüfung und Koordination der Planung sowie die Umsetzung des Projekts zuständig. 
  • Klimaneutrale Bürogebäude in Großbritannien – In Großbritannien ist Ramboll für die Tragwerksplanung und den Hochbau des Ev0-Gebäudes in Manchester zuständig. Der Neubau soll das Bürogebäude mit den niedrigsten CO₂-Emissionen in ganz Großbritannien werden. Der Kern des Ev0 besteht aus einem Holzrahmen, der Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichert. Durch die Implementierung eines Prozesses, der sogenannten Sequestrierung wird das Gebäude in Bau und Betrieb klimaneutral. Das Gebäude wurde gemäß den Anforderungen des UK Green Building Councils entworfen und wird voraussichtlich eines der betrieblich effizientesten Bürogebäude in Großbritannien sein. Die Betriebskosten werden um 58 % günstiger sein als bei einem traditionellen Neubau. 94 % des Energiebedarfs von Ev0 werden vor Ort erzeugt. Durch den Einsatz von kohlenstoffarmem Beton und einem Holzrahmen wurde der materialimmanente Kohlenstoff (Embodied Carbon) bereits vorab auf etwa 500 kg CO₂e/m² reduziert.  Der umfangreiche Einsatz von Holz im Gebäudebau trägt dazu bei, etwa 4.000 Tonnen CO₂e zu speichern. 
  • Altes Industriegebiet wird zu nachhaltigem Quartier mit Kreislaufwirtschaft – in Finnland verwandelt Ramboll zusammen mit der Stadt Espoo ein altes Industrie- und Logistikviertel in ein nachhaltiges Viertel mit Kreislaufwirtschaft, in dem die mindestens 14.000 Einwohner Anreize erhalten sollen, vorwiegend zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Die CO₂-Emissionen sollen laut Wunsch der Kera Community im Vergleich zu anderen Stadtteilen halbiert werden. Ramboll trägt bereits viele Jahre lang zur Entwicklung von Kera bei. 2022 wurde Ramboll für die Bauvorbereitung von Straßenflächen und die kommunalen Bauarbeiten für das Viertel ausgewählt, inklusive vier Eisenbahnlinien und drei Fußgängerbrücken. Die Neugestaltung verbindet die neuen Tagesstätten und Schulen, Sport- und Erholungsstätten sowie neue und sanierte Wohngebäude miteinander. 

Finanzkennzahlen

2022

2022

2021

 

Gewinn- und Verlustrechnung, Mio. DKK

 

EUR m

 

 

Umsatzerlöse

2.151,3

16.005,8

14.212,4

Netto-Projekterträge (NRP)

1.770,0 

13.168,5

11.786,0

Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

153,4

1.141,2

1.063,4

Operatives Ergebnis vor Goodwill-Abschreibungen, Marken- und Kundenverträgen (EBITA)

125,9

936,9

848,7

Operativer Gewinn (EBIT)

86,9

646,5

503,7

Gewinn vor Steuer

84,0

624,9

470,0

Periodengewinn

52,4

389,8

316,4

Bilanz

 

 

 

Gesamtvermögen

1.306,2

9.718,1

9.070,9

Eigenkapital, gesamt

431,0

3.206,6

2.921,9

Verzinsliche Nettozahlungsmittel/(-schulden)

90,5

673,3

902,2

Cashflow, Mio. DKK

 

 

 

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

63,0

468,9

332,6

Investitionen in Sachanlagen, netto

(34,4)

(255,7)

(138,9)

Freier Cashflow

28,7

213,2

193,7

Akquisitionen von Unternehmen

(14,6)

(108,8)

(76,8)

Mitarbeitende

 

 

 

Anzahl der Mitarbeitende, Ende des Berichtszeitraums

 

17.546

16.685

Anzahl der Vollzeitmitarbeiteräquivalente (FTEE)

 

16.001

15.265

Finanzkennzahlen in %

 

 

 

Umsatzwachstum

 

12,6

4,4

Organisches Wachstum

 

9,9

4,1

Organisches Wachstum, Netto-Projektumsatz (NPR)

 

9,5

5,2

EBITDA-Marge

 

7,1

7,5

EBITA-Marge

 

5,9

6,0

EBIT-Marge

 

4,0

3,5

Return on invested capital (ROIC)

 

17,7

16,3

Return on equity (ROE)

 

12,7

11,8

Cash conversion ratio

 

68,3

48,3

Equity ratio

 

 33,0  32,2

SChlüsselkennzahlen, Nachhaltigkeit

     

CO₂-Emissionen insgesamt (Bereich 1, 2 & 3)*, CO₂e in t

 

 29,193

 18,141

Geschlechterdiversität, Frauen/Männer, %

 

 37/63

 35/65

Gesamtrate der meldepflichtigen Ereignisse (TRIR)

 

1.85

 1,37