Ausgangssituation & Aufgabe
Im Jahr 2014 hat das SCOEL (Scientific Committee on Occupational Exposure Limits) eine neue Empfehlung für die Richtgrenzwerte für NO2 und NO herausgegeben. Diese aktuelle Empfehlung unterliegt einer 80%- bzw. über 90%-igen Absenkung der bisher geltenden Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) und betrifft außerdem Dieselmotoremissionen.
Im Salzbergbau erfolgt der Abbau von Steinsalz unter Tage durch tägliche Sprengungen. Darüber hinaus wird für die Tätigkeiten vor Ort wie z.B. dem Laden des freigesprengten Haufwerks und dessen Transport eine sehr große Fahrzeugflotte von Hunderten von Fahrzeugen benötigt, welche mehrheitlich dieselbetrieben sind.
Lösungsansatz & Maßnahmen
Die K+S AG hat für die Einhaltung der neuen Arbeitsplatzgrenze ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, ein wichtiger Teil dessen bildet die Arbeitsmedizin.
Im Rahmen dieses Arbeitspaketes wurde eine epidemiologische Studie geplant. Diese befasst sich insbesondere mit der Fragestellung, ob die Exposition der untertägig Beschäftigten gegenüber Dieselmotoremissionen und Stickoxiden einen akuten oder chronischen Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter im Salzbergbau hat. Für diesen Zweck wurden 1300 Mitarbeiter zweier Produktionsstätten für die Studie gewonnen und an jeweils einem Arbeitstag vor und nach ihrer Schicht medizinisch untersucht. Während ihrer Schicht trugen sie Messgeräte zur Aufnahme der Exposition während der gesamten Schicht.
Unsere Leistungen
Basierend auf den Erkenntnissen der vorgelagerten Machbarkeitsstudie hat Ramboll in Zusammenarbeit mit Experten aus Medizin (IPA) und Messtechnik (IGF) sowie der K+S AG und der Berufsgenossenschaft (BG RCI) eine epidemiologische Querschnittsstudie konzipiert.
Innerhalb dieser Gesundheitsstudie übernimmt Ramboll neben dem gesamten Projektmanagement, die Implementierung von einheitlichen Prozessen inklusive der Dokumentation, die Information und Rekrutierung der Probanden, den Datenschutz sowie den Aufbau der medizinischen Infrastruktur wie der Bereitstellung von Fachpersonal. Ramboll führte ebenfalls die Sammlung, Aufbereitung und Analyse der Mess- und Untersuchungsdaten durch.
Ergebnis & gesellschaftlicher Beitrag
Aufgrund der Durchführung der Gesundheitsstudie erhält die K+S AG zusätzlich zu der 3-jährigen Übergangsfrist weitere 2 Jahre, um die aktuellen und signifikant niedrigeren Arbeitsplatzgrenzwerte zu erreichen. Darüber hinaus leistet K+S einen Beitrag zur arbeitsmedizinischen Vorsorge seiner Mitarbeiter, die durch diese medizinische Zusatzuntersuchung ein umfassendes Bild ihres Gesundheitszustands erhalten.
Durch die Gesundheitsstudie zur Erreichung der gesenkten Arbeitsplatzgrenzwerte leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arbeitsplätz im Salzbergbau. Können die AGW’s nicht eingehalten werden, muss der Salzabbau unter Tage in Deutschland eingestellt werden und tausende Menschen würden arbeitslos werden.