Ausgangssituation
Nach Angaben der Europäischen Kommission erzeugen Altfahrzeuge in der Europäischen Union zwischen 7 und 8 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Die aktuelle Fassung der sogenannten "Altfahrzeugrichtlinie" (engl. ELV-Directive, Richtlinie 2000/53 / EG) ist vor fast 20 Jahren in Kraft getreten und zielt darauf ab, die Demontage und das Recycling von Altfahrzeugen umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu legt sie klare quantifizierte Ziele für die Wiederverwendung, das Recycling und die Rückgewinnung der Altfahrzeuge und ihrer Komponenten fest.
Die Evaluierung der Richtlinie durch die Kommission erfolgt u.a. im Rahmen der allgemeinen EU-Politik zur Kreislaufwirtschaft und insbesondere zu Kunststoffen. Zu den spezifischen Themen des Fahrplans für die Überarbeitung der Altfahrzeugrichtlinie in Bezug auf Kunststoffe gehören die Demontage von Kunststoffteilen, materialspezifische Recyclingquoten und Quoten für den Rezyklatgehalt.
Vor diesem Hintergrund sollten die Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings von Kunststoffen aus Altfahrzeugen durch Demontage von Kunststoffteilen bzw. durch die Anwendung moderner Post-Schredder-Technologie (PST) zur Gewinnung von Kunststofffraktionen für das Recycling untersucht werden.
Unsere Rolle
Ramboll untersucht für den Kunden die Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings von Kunststoffen aus Altfahrzeugen am Beispiel von fünf Mitgliedstaaten (Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Polen).
Im Detail werden folgende Aufgaben abgedeckt:
- Datenerfassung der Entsorgung von Altfahrzeugen einschließlich Kunststoffströmen und -behandlung.
- Berücksichtigung verschiedener Arten des Managements von Kunststoffen aus Altfahrzeugen (Demontage, Schredder-Verfahren, Post-Shredder-Technologie (PST)).
Bewertung der Ökoeffizienz einer Recyclinglösung durch PST versus der Demontage von Kunststoffteilen.
Ergebnis
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Recycling von Kunststoffen aus Altfahrzeugen durch Demontage insbesondere großer Kunststoffkomponenten als Option bis zu einem gewissen Grad technisch möglich und ökologisch sinnvoll sein kann. Die Studie benennt die wesentlichen Barrieren, welche die Demontage großer Kunststoffteile einschränken.
Die breite Anwendung moderner Post-Schredder-Technologie, als anderer Option zur Förderung des Recyclings von Kunststoffen aus Altfahrzeugen, wird empfohlen. Bestehende Technologien werden kontinuierlich weiterentwickelt. Von den in dieser Studie untersuchten Ländern wird moderne PST derzeit zum Teil in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden angewendet. In der Studie werden bestimmte Hemmfaktoren benannt, die eine breitere Anwendung moderner PST verhindern.
Auf Grundlage einer ökologischen Bewertung wird keine der beiden Optionen als ausschließlich überlegen angesehen. Geeignete Kombinationen von Behandlungsmethoden können die jeweiligen Vor- und Nachteile am besten ausgleichen.
Gesellschaftlicher Beitrag
Das Projekt unterstützt im weitesten Sinn die Verwirklichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung „9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur“, „12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, „13 – Maßnahmen zum Klimaschutz“, „14 – Leben unter Wasser“ und „15 – Leben an Land“.