Ramboll untersuchte den Zusammenhang zwischen der chemischen Struktur einer Substanz und den resultierenden Umwelteigenschaften. Dabei wurde der sog. „LogKow“ näher betrachtet, der darüber Auskunft gibt wie löslich ein Stoff in Wasser bzw. Öl ist. Unter REACH, dem grundlegenden europäischen Chemikaliengesetzt, wird dieser Parameter verwendet, um zu erfassen wie besorgniserregend eine Substanz ist. Besonders besorgniserregend unter REACH sind sog. PBT-Stoffe, die persistent (es findet keine Zersetzung statt), bioakkumulierend (es kommt zur Anreichung im biologischen Gewebe) und toxisch sind. Stoffe mit einem sehr hohen LogKow (LogKow >8), werden momentan nicht als besorgniserregend eingestuft, da sie nicht oder kaum in Wasser löslich sind. Wissenschaftler vermuten hingegen, dass diese Annahme falsch ist. Das Umweltbundesamt beauftragte Ramboll mit einer wissenschaftlichen Studie, um die Vermutungen wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Lösungsansatz & Maßnahmen
Um eine systematische Literaturrecherche durchführen zu können, wurden Suchalgorithmen definiert und in drei Datenbanken (Pubmed, Google scholar und Sciencedirect) angewendet. Insgesamt wurden mehr als 1.500 wissenschaftliche Publikationen identifiziert, die im Anschluss auf ihre Relevanz gescreent wurden. Aus 242 Publikationen konnten relevante Informationen extrahiert und in einem Bericht zusammengefasst werden.
Das Projektteam erfasste systematisch den aktuellen Wissensstand über superhydrophobe Substanzen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Bewertung der Persistenz und des Bioakkumulationspotenzials von superhydrophoben Substanzen. Darauf aufbauend wurde ermittelt, welche umweltkritischen Eigenschaften superhydrophobe Substanzen/Stoffgruppen aufweisen und welche potenziell für die regulatorische Bewertung herangezogen werden können.
Gesellschaftlicher Beitrag
Aufgrund der Arbeiten von Ramboll steht dem Umweltbundesamt nun eine fundierte Grundlage für weitere Maßnahmen zur Verfügung. Das Umweltbundesamt wird diese nutzen, um gegebenenfalls weiteren Forschungsbedarf zu definieren.
Ramboll unterstützte das Umweltbundesamt in Hinblick auf eine wissenschaftlich korrekte Identifizierung von PBT (persistent, bioakkumulierend, toxisch) Stoffen. Eine korrekte Identifizierung ist von großem gesellschaftlichem Interesse. Ist ein Stoff als PBT identifiziert, ist dessen Eintrag in die Umwelt zu vermeiden, da PBT Stoffe nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden und somit über sehr lange Zeiträume in Gewässern, Böden, aber auch in der Nahrungskette verbleiben können.